Montag, 22. März 2010

essay - Surreal


Essay



Augenblicke in der Natur



Surreal



Ein Wort. Was bedeutet es? Sinnsuche als Begriffsdeutung!?

Also das, was ich mit wachen Sinnen wahrnehme, traumhaft übersteigert?

Ein Bild. Gestern. Sonne. Sehr hell und doch silbrig-fahl. Leuchtdiode kosmischer Energie.

Zartes bläuliches Pflänzchen – „Himmelblümchen“. Reckt sich keck mir entgegen. Mit seinen Geschwistern. Realiter. Primavera. Opalisierendes, transluzentes Licht.

Um mich herum. Ich lasse los. Der Finger am Zoom. Am Drücker. Grün rundherum. Rauschhaftes Gelb. Ein Trip in die orgiastische Zwischenwelt. Auraschimmer meiner Wahrnehmung. Meiner jetzt erblickten Welt, die durch den Ausdruck des Surrealen eine phantastische Reise ins Selbst ermöglicht. Ich bin frei. Aus dem Innersten heraus. Meine Augen schauen nicht. – Sie träumen. Klick. Wieder: klick.

Fast scheint es, als kleben der Sucher und das Objektiv am freischwingenden Leuchten der kleinen Lebewesen fest. Sind meine Augen geöffnet? Oder ist das, was ich erblicke, haluzinogen?

Helligkeit blitzt. Die Augen tränen. Etwas. Ja, raus damit. Jedes neue Bild ist ein Neuanfang. Pseudomorphose des Bekannten. Der Geist bleibt. Hüllen verändern sich. Die Realität starrt mich an. Sie hat ein neues Kleidchen.

Verwandelter Besitz. Mein Starren verliert sich in der Welt losgelassener Alltagsbeziehungen. Klick.

Wasserfarben auf Glasscheibe. Schlierig. Schrumpfen zusammen und entdecken sich wieder neu. Nebel der Andromeda. Jederzeit andere Sichtweisen.

So erblicke ich jetzt, jetzt eben meine Welt. Im Sucher. Das passt. Der Suchende erfasst, ja , und findet seine kleine Welt. Als Verwobenes, Glückshormone ausstoßendes, pastellbuntes Terrain. Mein Terrain.

Surreal?


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