Montag, 15. März 2010

essay - Lichtmenschen

Augenblicke in der Natur


Lichtmenschen

Im Licht schreibt sich´s besser. Durch die Scheibe erblicken wir uns. Sie strahlt vor Freude. – Ich vor Glück.

Wenn die Schatten des Lebens vorübergezogen sind, begegnet uns das Licht der Welt. Unserer Welt. Eingekapselt lebten wir in Regularien. Menschengesetzen. Religionen, Zwang, Enge und Ängsten.

Es gibt ein Sehnen, ein sich Auflehnen gegen das künstlich-alltägliche, den Trott des Althergebrachten, gar zu modern-vermenschlichten Seins. Das Magma erhitzt sich. Die Blut- und Nervenbahnen leiten Aufgetautes, Entstautes, Erwachtes in gewaltigem Tempo durch den Organismus. Die Osmose der Suchenden.

Zunächst ist es noch ruhig in mir. Blubbernd. Vibrierend. Aufsteigend. Vorwärtsstürmend.

Licht. Die langen Schatten werden zurückgedrängt. Freie Gedanken, geboren aus der Sinnsuche des frisch geschlüpften. Der Schrei der Stillen. Die Explosion der Friedliebenden. Kein Kampf. Keine Wut. Nur das Licht erblicken. Ich erlaube es mir.

Neue Bewusstheit. Ich darf das. Ich soll es. Ich empfange jetzt Licht. Eigenermächtigung. Der junge Vogel schwingt sich aus dem Nest. Swing!

Leicht und lustvoll. Lachend und lebendig. Ein artesisches Wesen, dem Wasser gleich. Reif. Oben lacht das Leben.

Keine krampfhafte Suche nach neuen Dimensionen. Keine Sucht nach Beherrschung des Natürlichen. Keine Rückschritte in alte, demagogische Zeitalter. Frei. Leicht. Ätherisch. Sanft gleiten wir auf der Lichtbahn der Intuition. Wir halten einander. Neues Vertrauen, bedingungslos. Grundlage des neuen Lebensgefühls. Gralssuche der Wiederbelebten. Und keiner fragt nach der Zahl Deiner Inkarnationen.

Keiner fragt nach Deiner Herkunft. Keiner nach der Zahl Deiner Titel. Keiner steht über Dir. Idee, Weg und Ziel liegen im emporsteigenden Magma der Zeitlosigkeit.

Der Sonnenaufgang transzendiert zum immerwährenden Licht des Glücks.
Und alle, alle sind da. Wer sich anschließen möchte, erblickt das Gleiche,
wie die anderen.
So sind die Kinder des Lichtes eine Familie. Sie verkörpern Liebe, Akzeptanz, Vertrauen, Respekt. Sie sind gleichwertig. Wertvoll.
Ein Reigen leichtlebender Elfen, die sich am Glitzern der Tautropfen genauso laben wie am funkelnden Wein im kristallenen Kelch.
Ihr strahlendes Regenbogenantlitz ist eingebettet in das unvergängliche Moosleuchten der gefiederten Wälder und schimmernden Wasser.
So erblicken sie einen Tag wie den anderen und erfreuen sich am silbrigen Strahlen und goldenen Glanz.
Lichtmenschen.

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