Donnerstag, 11. Februar 2010

Essay - Augenblicke in der Natur - Weiß

Weiß. Naturellement. Alle Farben sind da. Und obendrauf thront das Weiß. Gereinigte Seelen. Geläuterte Geister. Sauberer Körper. Weiß.
Unendliche Farbkombinationen. Am Ende steht Weiß. Von Beginn an.
Der Blick aus dem Fenster: Weiß.
Das Land. Einheitlich. Rein. Unberührt. Weiß scheint. Scheint auf mein Gesicht. Ruhiges Weiß. Ohne Anspruch. Einfach Dasein. Es vermehrt sich.
Die Schneeflocken tanzen auf meiner roten Nase. Die schwarzen Lowa-Stiefel versinken im Weiß.
Meine Spuren sind verwischt, noch ehe der Eindruck bleiben kann.
Weiß. Ist weiß kalt? – Meine Hände. Meine Ohren. Der Kopf. Sagen alle: Ja!
Der Atem spricht Bände. Er formt, ganz kurz, bizzarre Luftspiralen in die weiße Landschaft. Ein Augenblick in Weiß. Vergänglich und doch bleibend.
Eben weiß.

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