Sonntag, 17. März 2013

Essay Die Katharer



Essay
Augenblicke in der Natur

Die Katharer



„Die Geister, die ich rief“ mögen die dem Tod geweihten Katharer, die auf der Burg Montsegur bis zum letzten Wassertropfen ausgeharrt hatten, gerufen haben, ehe sie ihre Körper der Natur überantworteten. Wahrlich, diese Geister der Inquisition, wurden von ihnen nicht gerufen; diese Plage, gesandt vom machtgierigen Papst und vom beutegierigen König von Frankreich, bestand aus Söldnern und Adligen, die ihren Einflussbereich erweitern wollten.

Ob diese Katharer tatsächlich den körperlichen „Tod“ einfach hinnahmen oder vielmehr eine Reise in ein lichtvolles Sein antraten, ist nicht sicher überliefert. Zu viele Informationen fraß das Feuer der Inquisition und weiterer unsäglicher Epochen „unter dem Kreuz“.

Die Katharer: Eine „Bewegung“, eine Region in Südfrankreich des 12./13. Jahrhunderts. Ich nenne sie die ersten Atheisten, Freidenker in einer Zeit, wo die (damalige) Kirche alles für sich in Anspruch nahm, ohne jedoch den Anspruch zu besitzen, was mit Gott, Huldigung, Demut und weiteren religiösen Anschauungen zu tun hatte. Ja, auf jeden Bereich des Lebens Einfluss zu nehmen. Es ging um Macht und irdische Besitztümer.

Da waren die Katharer mit ihrer „Naturgeister-Philosophie“, respektive ihrem festen Glauben an das Göttliche in der Natur wie ein Stachel im Fleisch einer eigentlich dekadent-ausschweifenden und doch, nach Außen, keusch-sündenverängstigten Gesellschaft, die eben dem „Einen“ und seinem „Stellvertreter auf Erden“ alles unterordnete und dieses Marketinginstrument mit aller Gewalt auch in die Hirne und Herzen der Menschen zu hämmern versuchte.

Die Liebe zur Natur, zu den Kleinodien, die sich in jedem Regentropfen, jedem Same, jeder Erdkrume verbergen, hatte da keinen Platz.

Auch nicht die Toleranz gegenüber Andersdenkenden, welche die Katharer praktizierten und an ihren Schulen lehrten. Philosophie, Sprachen, Minnesang, ja die Mystik der Kabbala trugen zur „Allgemeinbildung“ bei; der Adel war, in jenen Zeiten eine Ausnahme, literarisch gebildet.

Geistige Freiheit vereinte sich mit kultureller Schaffenskraft und  weltlichem Wohlstand; das Languedoc war ein, für damalige Verhältnisse, blühendes Land. Frauen und Männer lebten in einer gewissen Gleichberechtigung, kirchliches Hierarchiedenken war ihnen genau so fremd wie gewalttätige Auseinandersetzungen.

„Gott ist direkt bei uns – wir haben alle den direkten Zugang zur Schöpfung“ – so könnte ein Glaubenssatz dieser Gnostiker gelautet haben.

Sie nahmen die Natur, wie sie ist und hielten nichts auf die Glorifizierung eines Propheten, der gekreuzigt, also getötet wurde und somit sterblich war. Dadurch entfiel bei ihnen die Akzeptanz des „Übernatürlichen“ zum Zwecke des Machtmissbrauchs. Das missfiel der Kirche des orthodoxen Katholizismus.

Denn wenn alles ganz normal ist, Sterbliche eben sterben, wie kann ich dann das Außergewöhnliche finden, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen? – Eben. Da lag der Punkt.

Und dieser Punkt, diese Aktionen setzen sich, außerhalb der „Kirchen“, bis heute fort. Heute lauten sie „Massenpsychose“, Erzeugung von fortwährenden Sorgen, Angst, „Erlaß“ von Gesetzen, die bereits bestehende Gesetze toppen, sodaß viele „Juristen“ schon gar nicht mehr wissen, was eigentlich gilt. Dieses System der Angst, aufmunitioniert durch Marketingschachzüge wie Schweinegrippe, Klimaerwärmung, „Überfremdung“ etc. durchzieht alle Informationskanäle, Paragraphen, Wissenschaften – und wieder mit dem Ziel der Unterdrückung, (geistiger) Freiheitsberaubung und Geldvermehrung für die, die an den langen und ausgeklügelten (oder ausgeklüngelten) Hebeln der Macht sitzen.

Wir Katharer der Neuzeit, die Indigokinder und die Kristallkinder, die Naturliebhaber und Freigeister, die Anthroposophen und selbstbestimmt Lebenden, haben die Aufgabe, ja das Glück, diesem überkommenen System das letzte Geleit zu geben – den Abgesang und uns auf das Werteprinzip des Neuen, Frischen, Vitalen, des respektvollen und akzeptierenden Miteinander zu freuen.

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