Samstag, 27. November 2010

Leben im Hier und Jetzt

Gedanken (nicht nur) zum bedingungslosen Grundeinkommen


Wir schauen ständig nach der Zeit. Auf die Uhr. Die Uhr, die Termine, der Druck, ob von Außen oder aus uns selbst heraus, bestimmen unser Da-Sein.
Schauen wir noch zu den Pflanzen, zu unseren erhabenen Verwandten, den Bäumen oder gar zu den Tieren? Fühlen wir noch, wie weich das Moos, wie gemütlich-warm der Felsen in der Sonne ist, wie köstlich ein selbstgepflückter Apfel eines alten, wilden Baumes schmeckt?
Kennen wir noch das tiefe Empfinden, den Glücksstrahl des Augenblicks, wenn wir uns einfach mal so der Natur hingeben…?
Nein – unser Verstand, unser geschultes und in die Richtung der Funktionalität , Rationalität und Abhängigkeit gepresstes Denken und Handel geben den Weg des Lebens vor.
Pflanzen, Tiere, die Sonne, der ganze Kosmos sehen nicht auf die Uhr. Sie leben und existieren in dem natürlichen Ablauf, sie richten sich intuitiv aufeinander ein. So kennen Sie keine Zwänge, keinen Druck, keine Enge (im seelisch-geistigen Bereich) und auch, in diesem Kontext, keine Angst.
Was hat das, so wird der interessierte Leser fragen, mit dem „bedingungslosen Grundeinkommen“ zu tun? Nun, es ist einfach zu erklären:
Auch das BGE ist (hoffentlich) nicht mehr an den Zwang gekoppelt, arbeiten zu müssen, um zu existieren. Zwanghaft wird das Ganze nur, wenn wieder zu viele starre menschliche Regeln, die Gesetze heißen und der Kontrolle, dem Zwang, der Enge, der Machterhaltung dienen und in „Angst“ münden, „erlassen“  werden.
Ja, funktioniert denn das BGE (oder wie auch immer es heißen kann) heute schon ohne diese Gesetze und Paragraphen?
Aus jetziger Sicht, in der augenblicklichen Situation von überbordender Kontrollsucht parteibuchtragender Opportunisten und der Geldfürsten, eher: Nein!
Und was wird dann werden?
Das BGE ist ein hervorragender Ansatz, eine gute Idee zur Hinterfragung verkrusteter Strukturen, Manipulation und Kontrolle. Es lässt Freiheit zu. Es lässt Respekt zu. Es lässt Akzeptanz zu. Es lässt den Individuen, also UNS, mehr Raum, so wie die Natur es für Jeden und Jedes vorgesehen hat.
So ist in dieser Idee auch der anthroposophische Ansatz zu finden. Und: Frei von jeglichem Dogma (für die, die Anthroposophie als solches empfinden mögen) „funktioniert“ die Natur, funktionieren die Gemeinschaften allen Lebens am Besten.
Insoweit ist der Grund-„Gedanke“ das Leitbild von persönlicher Freiheit, Entfaltung, Würdigung (Würde…)und endlich weg von Kontrolle, Zwang, Steuern (!) und  Angst genau richtig.
Wir reden in diesem Zusammenhang selbstverständlich über das „Hier“ und „Jetzt“. Das muss nicht, in der üblichen „Ordnungsdenkweise“, morgen oder übermorgen sein. Es wird sich entwickeln, wenn die „Zeit“, die Energien reif dafür sind.
Letztlich auch wir Menschen, denn die Intention des BGE ist ein (positives) Rädchen in einem augenblicklich stattfindenden Prozess der Veränderung und Wandlung.
Ich fühle und glaube: Die Intention und die Schritte der Entwicklung sowie  des Verständnisses sind zum rechten Zeitpunkt passiert. Somit relativiert sich das harsche „Nein“ wieder, denn diese Idee benötigt viel Raum zur Entwicklung.
Und der ist, ebenso wie die natürliche „Zeit“ im Universum, ausreichend vorhanden.
So, wie viele gute Ansätze und Ideen ihren Weg in die Öffentlichkeit finden, wo, wie zahlreiche Organisationen und neue Strukturen religions-/dogmen-/parteifrei einen weiten Bogen des neuen, solidarischen, shareholder-value-freien und respektvollen Umgangs miteinander schaffen, so wird jeder dieser kleinen energetischen Bausteine dazu beitragen, das ich (als Individuum, natürlich aus mir selbst heraus), wir (als Gemeinschaft) diese Veränderung SIND und LEBEN. Und dann klappt es.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen