Essay
Augenblicke
in der Natur
Die
Katharer
„Die
Geister, die ich rief“ mögen die dem Tod geweihten Katharer, die auf der Burg
Montsegur bis zum letzten Wassertropfen ausgeharrt hatten, gerufen haben, ehe
sie ihre Körper der Natur überantworteten. Wahrlich, diese Geister der
Inquisition, wurden von ihnen nicht gerufen; diese Plage, gesandt vom
machtgierigen Papst und vom beutegierigen König von Frankreich, bestand aus
Söldnern und Adligen, die ihren Einflussbereich erweitern wollten.
Ob
diese Katharer tatsächlich den körperlichen „Tod“ einfach hinnahmen oder
vielmehr eine Reise in ein lichtvolles Sein antraten, ist nicht sicher
überliefert. Zu viele Informationen fraß das Feuer der Inquisition und weiterer
unsäglicher Epochen „unter dem Kreuz“.
Die
Katharer: Eine „Bewegung“, eine Region in Südfrankreich des 12./13.
Jahrhunderts. Ich nenne sie die ersten Atheisten, Freidenker in einer Zeit, wo
die (damalige) Kirche alles für sich in Anspruch nahm, ohne jedoch den Anspruch zu besitzen, was mit Gott,
Huldigung, Demut und weiteren religiösen Anschauungen zu tun hatte. Ja, auf
jeden Bereich des Lebens Einfluss zu nehmen. Es ging um Macht und irdische
Besitztümer.
Da
waren die Katharer mit ihrer „Naturgeister-Philosophie“, respektive ihrem
festen Glauben an das Göttliche in der Natur wie ein Stachel im Fleisch einer
eigentlich dekadent-ausschweifenden und doch, nach Außen,
keusch-sündenverängstigten Gesellschaft, die eben dem „Einen“ und seinem
„Stellvertreter auf Erden“ alles unterordnete und dieses Marketinginstrument
mit aller Gewalt auch in die Hirne und Herzen der Menschen zu hämmern
versuchte.
Die
Liebe zur Natur, zu den Kleinodien, die sich in jedem Regentropfen, jedem Same,
jeder Erdkrume verbergen, hatte da keinen Platz.
Auch
nicht die Toleranz gegenüber Andersdenkenden, welche die Katharer praktizierten
und an ihren Schulen lehrten. Philosophie, Sprachen, Minnesang, ja die Mystik
der Kabbala trugen zur „Allgemeinbildung“ bei; der Adel war, in jenen Zeiten
eine Ausnahme, literarisch gebildet.
Geistige
Freiheit vereinte sich mit kultureller Schaffenskraft und weltlichem Wohlstand; das Languedoc war ein,
für damalige Verhältnisse, blühendes Land. Frauen und Männer lebten in einer
gewissen Gleichberechtigung, kirchliches Hierarchiedenken war ihnen genau so
fremd wie gewalttätige Auseinandersetzungen.
„Gott
ist direkt bei uns – wir haben alle den direkten Zugang zur Schöpfung“ – so
könnte ein Glaubenssatz dieser Gnostiker gelautet haben.
Sie
nahmen die Natur, wie sie ist und hielten nichts auf die Glorifizierung eines
Propheten, der gekreuzigt, also getötet wurde und somit sterblich war. Dadurch
entfiel bei ihnen die Akzeptanz des „Übernatürlichen“ zum Zwecke des
Machtmissbrauchs. Das missfiel der Kirche des orthodoxen Katholizismus.
Denn
wenn alles ganz normal ist, Sterbliche eben sterben, wie kann ich dann das
Außergewöhnliche finden, um den Menschen das Geld aus der Tasche zu ziehen? –
Eben. Da lag der Punkt.
Und
dieser Punkt, diese Aktionen setzen sich, außerhalb der „Kirchen“, bis heute
fort. Heute lauten sie „Massenpsychose“, Erzeugung von fortwährenden Sorgen,
Angst, „Erlaß“ von Gesetzen, die bereits bestehende Gesetze toppen, sodaß viele
„Juristen“ schon gar nicht mehr wissen, was eigentlich gilt. Dieses System der
Angst, aufmunitioniert durch Marketingschachzüge wie Schweinegrippe,
Klimaerwärmung, „Überfremdung“ etc. durchzieht alle Informationskanäle,
Paragraphen, Wissenschaften – und wieder mit dem Ziel der Unterdrückung,
(geistiger) Freiheitsberaubung und Geldvermehrung für die, die an den langen
und ausgeklügelten (oder ausgeklüngelten) Hebeln der Macht sitzen.
Wir
Katharer der Neuzeit, die Indigokinder und die Kristallkinder, die
Naturliebhaber und Freigeister, die Anthroposophen und selbstbestimmt Lebenden,
haben die Aufgabe, ja das Glück, diesem überkommenen System das letzte Geleit
zu geben – den Abgesang und uns auf das Werteprinzip des Neuen, Frischen,
Vitalen, des respektvollen und akzeptierenden Miteinander zu freuen.
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