Ralf
Wendling
Essay
Augenblicke
in der Natur
Tiefes
Verlangen
Ich
bin bereit. Bereit, mich inspirieren zu lassen. Bereit, alles,
wirklich alles anzunehmen. Aufzunehmen. Ich lasse mich verführen.
Mit jeder Faser meines Seins. Verführen meint hier, die Führung
annehmen, die innere Stimme zu goutieren, die Einwirkungen der
äußeren Welt zu beachten und gefiltert an meine innere
Welt weiterzuleiten.
Körper,
Geist und Seele sind auf der Suche. Jedes noch so feine Signal wird
erspürt, ertastet, wahrgenommen. Die kleine, doch energiereiche
Flamme in mir will wachsen. Die Meridiane wollen die freigesetzte
Energie transportieren, dahin, wo sie gebraucht wird. Meine
Energiezentren, die Chakren, sind, gleich einer Muschel, die sich von
feinsten Essenzen aus dem Meerwasser nährt, sensibilisiert,
leicht geöffnet. Mein Körper ist gespannt wie eine Feder.
Mit jedem Atemzug wird das Sehnen nach Erfüllung stärker.
Das was ich ausatme, braucht jetzt viel Raum. Überschüssige
Energie, Verbrauchtes, verschwindet im freien ätherischen Raum
und hinterlässt den
Platz,
den das Neue, das Frische, das ich lustvoll in mich lasse, das ich
intensivst einsauge, benötigt. Mein Freiraum, meine Kapazitäten
sind unendlich. – Grenzen setze ich nicht.
Die
Zeit der Limitierung ist vorüber. Freiheit regiert. Der
Absolutismus freiheitlichen, freizügigen Verlangens.
Befriedigung der Sinne. Intimes Glück in mir. Mit dem, was ich
sein darf. Was ich will. Und ohne Hemmungen packe. Festhalte.
Die
Triebfeder meiner Existenz zeigt mir nun mit jedem Hauch, jeder
Bewegung, jedem Augenaufschlag ihr Gesicht. Mein Gesicht.
Im
sinnlich-fordernden, fröhlich-unbekümmerten Ausleben dieses
Verlangens erkenne ich mein wahres Sein.
Ich
atme und lebe Es.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen