Augenblicke in der Natur
Essay
Stille
Der Augenblick schweigt. Es
herrscht Ruhe. Melancholie zieht durch und über die Täler der Monts-de-Lacaune.
Vergessen. Sich selbst. Die
Hetze, die Kriege, die Sorgen. Fast scheint mir, als schliefe ich noch. Mein Atem
ist flach. Ich fühle die nun mit den Dunstschleiern ringende Sonne. Ein
Bällchen hoch oben, silbrig-weiß. Der Fetzen Himmelblau am rauchigen Firmament
setzt seinen besonderen Akzent.
Kein Geräusch stört die
Betrachtung. Die Landschaft, der Morgen, scheinen leer. So fällt die Meditation
leicht. Und das Fühlen.
Es ist ja auch
Weihnachtszeit. Die Saison des ruhigen Insichgekehrtseins. Rückbesinnung? Ja.
Was bringt die Zukunft? Aus dem leichten Sinnen formen sich Gedanken. Gedanken
an Schönes, Erfreuliches, Erhabenes.
Ich bin frei.
So wie meine schöne Göttin,
die sich nun endlich herauskämpft aus den wolkigen Bergen. So frei wie der
Vogel, der krächzend über mir schwebt.
So frei und unbelastet wie
die Natur in ihrem Ursprung.
Meine Augen und der Sucher
der Kamera blicken nah- und doch weit.
So hole ich mir Licht und
Freude. Es ist ja genug da. Ich nehme mir ein bisschen.
Die Stille bleibt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen